Vorgestern jährte sich der Geburtstag von Karl Marx zum 200. Mal, und ja, die ganze Zeit davor hatte ich im Kopf, aus diesem Anlass das Thema Heilbronn(er) und Karl Marx wieder einmal hervor zu holen, immerhin waren wenigstens zwei Heilbronner zeitweise eng mit Marx verbunden. Hat bisher nicht geklappt, erst jetzt zwei kleine Hinweise.

Zum einen auf Adolf Cluss: Der Zimmermann und Architekt aus Heilbronn begegnete Marx in den Jahren vor 1848, und nach seiner Emigration in die USA stand er in regem Briefkontakt mit Marx, Engels und anderen Akteuren der frühen kommunistischen Bewegung. Fast 300 Briefe sind aus dieser Zeit überliefert, und wir haben vor mehr als 10 Jahren einen Teil davon in Ausschnitten von Schauspielern sprechen lassen – ein kleines „Quellenhörbuch“, das auch heute noch das Anhören lohnt! Zum Beispiel diese Briefausschnitte: http://www.adolf-cluss.de/files/podcast/15_karl_und_jenny_marx.mp3

Und da ist noch Carl Pfänder, ein Küfersohn aus Heilbronn, der seit 1844 in London lebte und später ebenfalls zum Kreis um Marx gehörte; er hat die Familie Marx in der schwierigen Zeit im Londoner Exil vielfach unterstützt; ein Aufsatz von Hans Müller gibt Auskunft darüber.

Und ganz neu ist ein Artikel von Oliver Stenzel in Kontext: Wochenzeitung, in dem es vor allem um die Karl-Marx-Straße in Heilbronn geht, in der vor vielen Jahren ein Anwohner gegen den Namen vorgehen wollte, weil er Marx die Verantwortung für das Unrecht und die Verbrechen im „real existierenden Sozialismus“ verantwortlich machte.